Am 1. Oktober war unsere Müllerin zu Gast in der Kirche St. Georg auf dem Berge in Ratzeburg. Der Abend begann im sanften Herbstlicht – und mit einem Publikum, das den Raum mit gespannter Aufmerksamkeit füllte. Jeder Platz war besetzt, sogar die letzten Hocker wurden herbeigetragen. Der Eintritt war frei, und doch war die Atmosphäre von Anfang an von großer Wertschätzung und Ruhe getragen.
Was uns besonders berührte: Viele Gäste kamen zum ersten Mal zu einem Liederabend – und blieben bis zum letzten Ton ganz still, ganz da. Die Kirche trug den Klang weit, ließ ihn nachhallen, als wollte sie selbst erzählen.
In Schuberts letztem Lied, „Des Baches Wiegenlied“, geschah dann ein Moment, den wir wohl nie vergessen werden: Mitten in der Strophe „Gute Ruh, gute Ruh“ setzten plötzlich die Kirchenglocken ein. Ganz von selbst, als gehörten sie zum Lied. Für uns war das, als würde der Ort selbst antworten – ein Gleichklang zwischen Musik, Raum und Zeit.
Diese Reise lebt von solchen Begegnungen. Jede Station verändert den Zyklus – und uns mit ihm.
Wir danken der Gemeinde von St. Georg, allen, die geholfen haben, und dem Publikum, das diesen Abend mit so viel Herz aufgenommen hat.
Bis zum nächsten Ort.
Taras & Sofia